Die Scherfestigkeit, welche auch als „shear resistance“ oder als „holdig power“ bezeichnet wird, stellt die Eigenschaft eines Klebebandes dar, nicht von der Trägerfläche „abzuscheren“. Um die Scherfestigkeit eines Tapes festzustellen, wird eine Kraft auf das Klebeband ausgeübt, welche parallel zu seiner Träger- oder Verbindungfläche wirkt. „Kriecht“ das Klebeband dabei oder rutscht ab, so ist die Scherfestigkeit eher gering. Im Labor wird diese Größe mithilfe eines rostfreien Stahlstücks gemessen, an welchem ein einen Zoll großes Klebebandstück geklebt wird. An diesem wird wiederrum ein Gewicht angebracht. Die Scherfestigkeit im Allgemeinen wird in der Einheit der Zeit ausgedrückt, wobei diese den Zeitraum vom Befestigen des Gewichts an dem Klebeband bis zu dem Lösen des Tapes von dem Stahlstück beschreibt. Eine besonders große Rolle spielt die Größe der Scherfestigkeit in Bezug auf das Klebeband bei dem sogenannten Spleißen bei der Herstellung von Papier- oder Folienbahnen. Da hier eine Kraft wirkt, welche aus zwei entgegengesetzten Richtungen kommt (parallel), muss hier die Scherfestigkeit enorm hoch sein, um den Vorgang zu ermöglichen.